Vom Sinn einer Krise

■ Im Laufe unseres Lebens finden wohl bei jedem Menschen Ereignisse verschiedenster Art und verschiedenen Charakters statt. Die einen stufen wir deswegen als positiv ein, weil sie uns auf die eine oder andere Weise Freude bereiten - wir heißen sie naturgemäß willkommen, ja sehnen sie (etwa auch im Gebet) herbei. Über die anderen dagegen, die uns nämlich entweder Sorgen und Probleme bereiten oder Schmerz geistiger wie körperlicher Art verursachen, freuen wir uns eher nicht - wir würden sie gern los sein und bitten sogar ausdrücklich um Befreiung davon.
Als katholische Christen wissen wir, dass wir alle in der Hand Gottes sind - Er lenkt sowohl einen jeden Einzelnen von uns als auch die Geschicke der ganzen Welt! Aber dennoch ist hier die Frage statthaft, warum denn der Herrgott manchmal sogar solche extreme Situationen auf uns zukommen lässt und uns damit konfrontiert, die für uns ein sehr schweres Kreuz darstellen, unter welchem wir schier zerbrechen. Ja manch einer verzweifelt dann bisweilen sogar richtig darunter und wirft in der Folge einen jeglichen (gesunden christlich-katholischen) Glauben ab. Warum lässt also Gott solche Krisensituationen zu, in welchen sich alles zuspitzt und vom Menschen eine extreme sittliche Leistung abverlangt?
Nun, vielleicht lässt uns ein Beispiel im Leben Jesu Christi selbst eine Antwort darauf finden. In den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas wird uns ja jeweils berichtet, wie Jesus Christus die zwölf Apostel berief. Zwar hatte Er mehrere Jünger bei sich, aber “Er bestellte zwölf. Die sollten bei Ihm bleiben, und die wollte Er zum Predigen aussenden” (Mk 3,14). So ging Jesus “in das Gebirge, um zu beten. Die ganze Nacht brachte Er im Gebet mit Gott zu. Als es Tag wurde, rief Er Seine Jünger herbei und wählte zwölf von ihnen aus, die Er dann Apostel nannte” (Lk 6,12f).
Und unter den zwölf Namen, die in den Evangelien dann jeweils genannt werden, fällt uns auf, dass Jesus auch Judas Iskariot (!) zu einem Seiner Apostel auswählte. Warum denn auch ihn? Zwar sind auch die anderen Apostel geflohen, als Jesus im Garten Gethsemani gefangen genommen wurde, wobei Petrus Ihn kurz darauf sogar dreimal verleugnet hat. Aber sie bereuten sicherlich alle (wie Petrus) ihre Fehltritte und ließen sich durch die mannigfache Gnade des Heiligen Geistes stärken. Zuletzt verkündeten sie dann unter Einsatz ihres Lebens bis zum Tod das Evangelium und besiegelten ihre Treue zu Jesus Christus sogar mit dem Martyrium!
Aber Judas Iskariot hat nicht nur Jesus verraten, sondern verzweifelte daran offensichtlich gänzlich und nahm sich wohl deswegen auch das Leben: “Da warf er die Silberlinge gegen den Tempel, lief weg und erhängte sich mit einem Strick” (Mt 27,5). Und Jesus selbst verweist ja ausdrücklich auf die enorme Schuld des Verräters, indem Er warnend ausführt: “Der Menschensohn geht zwar hin, wie von Ihm geschrieben steht. Wehe aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Für jenen Menschen wäre es besser, wenn er nicht geboren wäre” (Mt 26,24; vgl. Mk 14,21; Lk 22,22)!
Warum also hat Er Judas trotz Seines vorherigen Wissens um dessen Verrat nicht nur zum Jünger berufen, sondern darüber hinaus auch noch zu einem der Apostel bestimmt? Denn Jesus wusste ja schon bei der Auswahl Judas` zum Apostel, dass dieser Ihn verraten werde. Warum hat Er also dennoch den Verrat durch einen Seiner vertrauten Apostel bewusst in Kauf genommen?
■ Nun, gewisse Anhaltspunkte dafür bietet uns die Frage nach dem Motiv, welches Judas zum Verrat Jesu veranlasst haben könnte. “Mehr als Geldgier hat wohl die Enttäuschung darüber mitgespielt, dass Jesus die (politisch-)messianischen Erwartungen nicht erfüllte” (Lexikon für Theologie und Kirche. Herder 1960, Sp. 1153). Denn bei den Israeliten war damals die Vorstellung ziemlich verbreitet, dass der künftige Messias sich nicht nur gegen die verhasste römisch-heidnische Besatzungsmacht aussprechen, sondern sie sogar mit Waffengewalt aus dem Land vertreiben würde. So wollte man ja Jesus bereits nach der wunderbaren Brotvermehrung “mit Gewalt zum König machen” (Joh 6,15), worauf ja Jesus bekanntlich bewusst nicht eingegangen ist.
Und da Jesus auch in der Folgezeit genau darauf bedacht war, sich in keinster Weise als ein politischer Messias einspannen zu lassen, sondern immer nur auf die Sünde als den eigentlichen Feind des Menschen und auf den Teufel als Seinen letztendlichen Widersacher verwiesen hatte, ist wohl der betreffende Unmut des Judas gewachsen. Und vielleicht brachte dann die Aussage Jesu, dass man dem Kaiser auch noch Steuern zu zahlen habe (vgl. Mt 22,15-21), das Fass für Judas sozusagen ganz “zum Überlaufen”.
Und da spricht dann vieles dafür, dass Judas mit dem Ausliefern der Person Jesu an die entsprechenden Behörden in Jerusalem erreichen wollte, dass Jesus in eine extreme und höchst lebensbedrohliche Situation hineingezwungen werde, damit Er sich angesichts Seiner Notlage dann auch und vor allem als ein politisch-militärischer Messias offenbare. Anscheinend sollte Jesus nach der Rechnung Judas` keine andere Alternative mehr haben (wenn Er denn nicht vernichtet werden und somit am Leben bleiben wollte), als sich dann in der Folge endlich auch gegen die feindliche Besatzungsmacht des Römischen Imperiums auszusprechen und dessen Truppen mit kriegerischen Mitteln aus dem Land zu jagen!
Somit hat Jesus mit der Berufung Judas` zum Apostel wissentlich in Kauf genommen, dass Er von ihm verraten und Seinen übelsten Feinden - nach menschlichem Ermessen schutzlos - ausgeliefert werde, zumal Ihm bewusst war, dass dieser Verrat praktisch den ersten Schritt Seiner Vernichtung durch die entsprechenden Behörden in Jerusalem darstellen würde. Jesus ließ sich - im Hinblick auf Seine menschliche Natur (!) - in eine extreme Lebenskrise hineindrängen, um in dieser Situation zu zeigen, ob und in welcher Hinsicht Er ein Messias sei, ob und bis zu welcher Konsequenz Er in unerschütterlicher Treue zur Sendung Seines Vaters stehe!
Davon weiß auch die Heilige Schrift eindrucksvoll zu berichten: “In den Tagen Seines Erdenlebens hat Er unter lautem Aufschrei und unter Tränen Bitten und Flehrufe vor den gebracht, der Ihn vor dem Tod bewahren konnte. Und Er hat wegen Seiner Gottesfurcht Erhörung gefunden. Und obschon Er der Sohn Gottes war, lernte Er an Seinem Leiden den Gehorsam kennen” (Hebr 5,7f). Jesus musste sich somit auch Seiner menschlichen Natur nach zu einem entschiedenen und uneingeschränkten “Ja” zum Vater durchringen und -kämpfen, damit Sein Opfer eben echt und gottwohlgefällig sei!
■ So lässt Gott auch in unserem Leben bisweilen sogar sehr schwere Krisen zu, um uns in einer extremen Situation offensichtlich zu prüfen, worauf es uns letztendlich ankommt bzw. worum es uns geht. Denn in einer Krise spitzt sich eine etwaige noch nicht zu 100% geklärte Situation so zu, dass wir - im Unterschied zu sonst! - weder auf einen faulen Kompromiss zurückgreifen noch uns mit einer Scheinlösung zufrieden geben können. Gott verlangt von uns da eine klare Entscheidung (zu Seiner Wahrheit!), und zwar kompromisslos und ohne Wenn und Aber.
Natürlich fassen wir es zunächst als ein schweres Los auf, wenn wir z.B. eine schwere Krankheit oder einen schmerzlichen Verlust erleiden, wenn wir eine bittere Enttäuschung durch andere erleben oder selbst einen folgenschweren Fehler begehen, wenn sich nun in unserem Leben ein weitreichendes Unglück ereignet oder unsere geistige oder wirtschaftlich-soziale Existenz sonst irgendwie ziemlich nennenswert in Frage gestellt wird - alles das stellt sich uns als ein durchaus großes Kreuz dar, welches unser ganzes Leben nachhaltig beeinflusst.
Aber eine Krise bedeutet ebenfalls, dass der Mensch durch die entsprechenden extremen Lebensumstände dazu veranlasst, ja geradezu gezwungen wird, eine unmissverständliche Ja- oder Nein-Festlegung zu treffen, ohne dass wir dabei, wie halt sonst in der Regel, die Alternative einer wie auch immer gearteten Sowohl-Als-Auch-Entscheidung besitzen! Ein Mensch, der z.B. einen schweren Verlust erleidet oder lebensgefährlich erkrankt ist, wird herausgefordert, sich zu entscheiden, worauf er letztendlich (!) seine ganze Hoffnung setzt bzw. woraus er trotz allem Trost und Zuversicht schöpft. Wenn sich z.B. eine zwischenmenschliche Konfliktsituation zu einer echten Krise zuspitzt und die Lösung des bestehenden Problems unter keinen Umständen eines weiteren Aufschubs duldet, muss es sich - ohne lang drum-herum zu reden - erweisen, auf welche Werte die eine oder andere Seite letzten Endes setzt bzw. was für sie von entscheidender Bedeutung ist ...und worauf sie um eines höheren Gutes willen notfalls sogar zu verzichten bereit ist!
So gesehen enthalten die Krisensituationen in unserem Leben trotz ihres sonstigen äußerst schmerzhaften Charakters sehr wohl auch gewisse positive Elemente, die wir keinesfalls übersehen sollten. Hat denn nicht der eine oder andere Patient durch seine schwere Erkrankung bereits zu einem tieferen Glauben und zu einer innigeren Gottesbeziehung gefunden? Hat denn nicht der eine oder andere an sich traurige Unglücksfall dann aber doch auch den Schleier der Verirrung, Selbsttäuschung und Illusion, den wir uns zuvor meistens selbst (aus Bequemlichkeit?) angelegt haben, zerrissen und zu unserem Besten eine wesentlich klarere Sicht auf die uns beschäftigenden Dinge vermittelt? Hat denn nicht so manche bittere Enttäuschung, die wir erleben, auch schon dazu geführt, dass wir auf eine bestimmte (extrem intensive!) Weise wertvolle Lebenserfahrung gesammelt haben, die wir sonst nicht erlangt hätten und die uns dann in einem solchen Umfang zu unserem großen Nutzen gereicht, dass wir auf sie nicht mehr verzichten wollten?
Ja, Gott scheint wirklich so manchen Schicksalsschlag zuzulassen. Dadurch möchte Er uns keinesfalls zerbrechen, sondern offensichtlich zu einem umso entschiedeneren “Ja” zu Ihm veranlassen. Er ist zweifelsohne ein Eiferer Seiner Sache und lässt sich keinesfalls mit Mittelmaß und Bequemlichkeit auf Seiten der Menschen zufriedenstellen: “Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott” (Deut 4,24)! Denn würde Gott nicht mit allem Nachdruck wollen, dass wir uns ganzheitlich von unseren eigenen “Götzen” lossagen und Ihm eine uneingeschränkte Hingabe unseres Herzens entgegenbringen (das heißt Ihn von ganzem Herzen lieben!), wäre Er auch nicht Gott und im eigentlichen Sinne des Wortes heilig!
So lesen wir auch in der Geheimen Offenbarung des hl. Apostels Johannes, wie dieser “dem Engel der Gemeinde in Laodizea” schreiben soll: “Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch warm. Wärest du doch kalt oder warm! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, so will Ich dich aus meinem Mund ausspeien. ... Ich rate dir, kaufe von mir im Feuer geläutertes Gold, dass du reich wirst” (Offb 3,15f.18). So sollen anscheinend auch wir immer wieder durch das “Feuer” einer schweren Prüfung gehen, um wie Gold im Feuer geläutert zu werden und somit eine höhere sittliche Qualität und einen herrlicheren geistigen Glanz zu erlangen!
Wir sollten Gott nicht um Prüfungen bitten. Denn wir wissen nicht, ob wir sie werden bestehen können. So lässt Er uns ja im Vaterunser beten: “Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel” (Mt 6,13). Zumal uns das Leben auch sonst genug Gelegenheiten bietet, uns zu bewähren. Aber wenn Er schon in Seiner göttlichen Vorsehung für uns eine Prüfung zulässt, so wollen wir Ihn um Seinen Gnadenbeistand bitten ...und trotz aller enormen Beschwerlichkeit des betreffenden Kreuzes vielleicht auch daran denken, dass diese Prüfung auch zu unserem Besten gereichen kann, wenn wir uns in der konkreten Situation zu einem bewussten und geläuterten “Ja” zu Ihm durchringen!
■ Und vielleicht enthält auch die gegenwärtige gewaltige Krise der katholischen Kirche einen ähnlichen Sinn. Denn im Laufe der Zeit hat sich da bei den Gläubigen und auch bei so manchen Instanzen wohl ebenfalls eine ganze Menge an einem letztendlich überflüssigen und bisweilen sogar schädlichen Ballaststoff angesammelt, welcher uns zweifelsohne vom Wesentlichen abbringt, wie Sand im Getriebe wirkt und somit entsprechend die ganzheitliche Hingabe des Menschen an Gott und seine Zustimmung zur offenbarten Wahrheit lähm und bremst, ja bisweilen sogar verhindert.
So haben das “Aggiornamento” eines Angelo Roncalli (Johannes XXIII.) und die modernistischen “Reformen” der Zeit danach neben der Tatsache, dass dadurch ein gewaltiger und kaum abzuschätzender Schaden sowohl für die Kirche insgesamt als auch für die Gläubigen im einzelnen angerichtet worden ist, ebenfalls bewirkt, dass es heute praktisch unmöglich geworden ist, mit dem unbedingten Festhalten an überlieferten katholischen Glaubensinhalten und moralischen Werten zugleich auch das Ansehen und die Anerkennung in Staat, Gesellschaft und der offiziellen “Kirche” zu verbinden. Denn wer heute ernsthaft und im eigentlichen Sinn des Wortes katholisch sein und bleiben will, der muss sich zugleich auch vom allzu menschlichen Streben nach Lob und Ansehen in der breiten Öffentlichkeit verabschieden - er muss im Gegenteil eher mit Kritik, Tadel und Verachtung rechnen! Und das beugt dann gewissermaßen auch menschliche Eitelkeit und oberflächliche Ruhmsucht vor.
So werden wir heute in gewisser Weise doch mehr als in den “guten alten Zeiten” herausgefordert, eine klare Entscheidung darüber zu treffen, ob es uns wirklich um den überlieferten katholischen Glauben, das hl. Messopfer und die Sakramente oder doch eher um den Ruf bei und die Anerkennung durch unsere Mitmenschen geht. Denn so mancher, der zu viel Angst vor dem Gerede seiner Nachbarn oder auch seiner eigenen Familienangehörigen hatte und somit absichtlich die Stimme seines bisherigen gesunden katholischen Gewissens “überhörte”, landete dann schlussendlich schrittweise im modernistischen Sumpf ...und schloss sich seitdem selbst von den himmlischen Gnaden und dem überreichen Segen eines gültigen Messopfers oder der übrigen Sakramente aus. Bezeichnend ist da die Äußerung einer Katholikin, die bereits vor ca. 25 Jahren wie auf einen Schlag mit der “neuen Messe” in Berührung kam: “Im Anfang war es wie ein Schock, aber dann habe ich mich daran gewöhnt”!
Und weil heute viele der einzelnen katholischen Glaubensdogmen von den Modernisten relativiert, angezweifelt und somit auf die eine oder andere verschlagene Weise verworfen werden, fühlt man sich als glaubenstreuer katholischer Christ (will man es unbedingt bleiben!) umso mehr aufgerufen, sich umso intensiver mit dem katholischen Glauben auseinander zu setzen, um ihn besser verstehen und verteidigen zu können. Denn wer sich heute nicht bewusst und intensiv genug um diesen Glauben kümmert, wird die gegenwärtige Krise der Kirche und Gesellschaft geistig und moralisch wohl kaum überleben.
Es sei hier ein bemerkenswertes Zeugnis eines unserer Leser angeführt: “Ich bin ein großer Freund des Nachdenkens und somit auch der Logik. Ich merkte langsam, dass die Gesellschaft in fast allem Unrecht hat. Sei es in ihrer Geschichtsdarstellung, in ihrer Partnervorstellung, in der Vorstellung, wie eine Frau zu sein hätte, diese Liste würde sich bestimmt noch Seite um Seite fortführen lassen. So kam es zu der Frage, ob sie sich nicht auch in der Gottesansicht (Gottesfrage) und der Religion irren würde. Hinzu kamen mehrere Gedanken, die mich veranlassten, anzufangen zu beten und ab und zu in die Kirche zu gehen. Ich merkte relativ schnell, dass die Gesellschaft sich in der Gottesfrage oder Gottesansicht und ihren Überlegungen dazu irrte. Der Hass dieser sich ständig irrenden und auch insbesondere der völlig falsch lebenden und gebenden Personen richtete sich auch und besonders immer auf die Katholische Kirche. Und ich als Katholik dachte mir, du bist Katholik, also solltest du dich auch ein wenig damit auskennen. Erstens, um zu verteidigen, was du bist, zweitens, um es selbst zu wissen und drittens, wenn all diese Leute rechthaben, was sehr unwahrscheinlich ist, um nicht mehr Katholik zu sein, weil, wenn es stimmen würde, wäre es nicht gerade klug noch logisch, Katholik zu bleiben. So beschäftigte ich mich intensiv mit dem katholischen Glauben. Ich erkannte, dass er wahr ist. Ich beschäftigte mich zeitweilig auch mit anderen Religionen und bemerkte, dass sie nur falsch sein konnten. Wenn man den Katholischen Glauben kennt und ein wenig Logik besitzt, merkt man die Glaubensfehler (der Päpste, vieler Bischöfe, Priester etc.) seit dem 2. Vatikanum. Wir stecken also inmitten der größten Kirchenkrise. Das man Jesus trotzdem treu bleibt, versteht sich von selbst. Man kann sich also nicht irgendeiner sich als christlich ausgebenden Gruppe (z.B. Evangelikalen, Anglikanern oder etc.) anschließen, noch die Religion wechseln oder sonst wie handeln. Wenn man der Wahrheit folgen möchte und nicht bloß sich selbst.”
Also enthält offensichtlich auch die gegenwärtige kirchliche wie gesellschaftlich-moralische Krise (trotz deren zahlreichen höchst schädlichen und verderblichen Elemente) ein gewisses reinigendes bzw. bereicherndes Element! Bitten wir den Herrgott natürlich weiterhin um die Überwindung dieser schrecklichen und gewaltigen Plage und bemühen wir uns auch mit den Taten, so viel von uns abhängt, unseren Beitrag dazu zu leisten. Aber dann versuchen wir auch, die erwähnten positiven Elemente dieser gegenwärtigen Krise insofern zu nutzen, dass wir diese harte Prüfung zum Anlass nehmen, uns verstärkt mit unserem heiligen katholischen Glauben zu beschäftigen und mit ihm auch wissenschaftlich auseinander zu setzten, bewusst die authentische christliche Moral zu beherzigen und uns einem umso intensiveren Sakramentenleben zu widmen! Dies wird dann sicherlich auch bei uns dazu beitragen, ganzheitlich-lebensmäßig ein klares und überzeugendes “Ja” zu unserem himmlischen Schöpfer und dem göttlichen Erlöser Jesus Christus zu sprechen!


P. Eugen Rissling

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